Pflege Specials

Schad(e um die)stoffe in der Kosmetik – ein Wegweiser

geschrieben vom F.X.

Bleibt optimistisch, wenn Euch die Wahl der richtigen Pflegeprodukte derzeit wie der Tanz auf einem Minenfeld vorkommt. Gleichwenn die Schadstoff-Thematik in der Kosmetik wirklich eine unheimlich komplexe Sache ist, verdanken wir diese Desorientierung und Unsicherheit vor allem dem Durcheinander an Medienpublikationen, der allgemeinen Unklarheit und dem Problem, dass man sich bis dato in diesem Labyrinth an keiner sicheren Übersicht orientieren kann. Erschwerend kommt leider hinzu, dass manche Kosmetikriesen den Gesundheitsgedanken ihrer Produkte als nebensächlich betrachten und mit deren Wirkung überspielen.

Die resultierende Panik des Endverbrauchers vor Schadstoffen ist nur logisch.

Seit vielen Jahren befassen wir uns bei F.X. Miller intensiv nicht nur mehr mit der Wirkung von Kosmetika, sondern dazu auch mit deren Gesundheitswert und haben mittlerweile das interne Prüfsiegelsystem HEALTHY SKINCARE für bedenkenlose, wirkungsvolle Pflege entwickelt.

Damit Ihr Euch nicht nur daran orientieren, sondern auch die Hintergründe verstehen könnt, möchte ich dieses Wissen mit Euch nach aktuellem Stand weitergeben.

Ihr erhaltet hier eine strukturierte Aufklärung der Schadstoffthematik. Da sich zum einen das noch sehr junge Wissen ständig erweitert, und, da andererseits viele Inhaltsstoffe in bewusstem, dosierten Umgang durchaus anwendbar sind, erfordert sie ergänzend Euren eigenen gesunden Menschenverstand.

Weiter ist einleitend hinzuzufügen, dass wir bei vielen Stoffen „nur“ von potenziellen Gefahren sprechen. Unserer Philosophie nach muss man seinen Organismus, der im 21. Jahrhundert ohnehin schon von so viel Stress durch Umwelteinflüsse belagert wird, nicht noch zusätzlich mit geringen Mengen an Gift belasten. Manchen Inhaltsstoffen liegen auch schlichtweg zu viele Bedenken zugrunde, als dass wir sie guten Gewissens würden.

Wir reden hier vom berühmten Tropfen auf den heißen Stein, der unseren Organismus zum Einknicken bringen kann. Vor allem muss man dieses Risiko nicht wagen, wenn es sich vermeiden lässt – denn es gibt genügend unbedenkliche und wirkungsvolle Alternativen, mit denen tolle Unternehmen Pionierarbeit leisten, und die wir Euch aufzeigen.

Genug einleitende Worte, nun zum ersten Punkt:

folgende Wirkstoffe sind DEFINTIV ungesund. Bitte im regelmäßigen Gebrauch möglichst vermeiden!

 

PARABENE

Wirkung: antimikrobielle und fungizide Wirkung
Verwendungsgrund: Konservierung
Vorkommen: in fast allen Pflegebereichen
Gefährlich, weil: hormonell wirksam
Kennzeichnung: Methylparaben, PHB-Ester

 PHTALATE

Wirkung: Weichmacher, Alkoholvergäller
Verwendungsgrund: Umgehen der Alkoholsteuer
Vorkommen: in fast allen Pflegebereichen
Gefährlich, weil: hormonell aktiv  Unfruchtbarkeit, Übergewicht, Diabetes
Kennzeichnung: DEHP, selten: BBP, DBP (in EU verboten)

 ETHANOLAMINE T.E.A. + D.E.A. + M.E.A.

Wirkung: Regulation des pH-Werts, Verbindung wasser-und öllöslicher Stoffe
Verwendungsgrund: Erzeugen einer reichhaltigen (creme- und schaumartigen) Textur
Vorkommen: Duschgels, Shampoos, Gesichtsreinigungen, u.ä.
Gefährlich, weil:
in Kombination mit Lösungsmitteln u.ä. häufig verwendeten Stoffen Nitrosamine entstehen, die leicht in Haut und Organe eindringen und bereits in geringen Mengen potenziell krebserregend sind.
Kennzeichnung: TEA, DEA, MEA

FORMALDEHYD UND DESSEN ABSPALTER

Wirkung: sehr reaktionsfreudiger Stoff (praktisch für Chemieindustrie!!)
Verwendungsgrund: Konservierung, auch knitterfrei in Textilien!
Vorkommen: in fast allen Pflegebereichen
Gefährlich, weil: Allergien, Haut-, Atemwegs- oder Augenreizungen, krebserregend
Kennzeichnung: „enthält Formaldehyd“

HALOGEN-ORGANISCHE SUBSTANZEN

Wirkung: konservierende und antimikrobielle Wirkung
Verwendungsgrund: Saubere Konservierung, Bakterienhemmung
Vorkommen: in fast allen Pflegebereichen
Gefährlich, weil:
giftig, zellschädigend, eiweiß- und erbgutverändernd,
in Kombi entstehen Nitrosamine (siehe TEA, DEA, MEA),
außerdem sehr umweltschädlich
Kennzeichnung:
Namens-Bestandteil Bromo-, Iodo- oder Chloro-,
Climbazol, Triclosan, Ceteareth-Phosphate, Butyl-Carbamate

FARBSTOFFE CI 11680,11710,60725,61565,61570

Wirkung: Grün- und Gelbfärbung
Verwendungsgrund: Künstlich Farbgebung
Vorkommen: in Pflegeprodukten sowie in Putz- und Waschmittel
Gefährlich, weil: krebserregend
Kennzeichnung: CI 11680, CI 11710, CI 60725, CI 61565, CI 61570

Folgende Stoffe sind mit ebenfalls umstritten, können aber je nach Anwendung und Qualität sinnvoll verwendet werden: Speziell aus der SLS- und SLES-Debatte um Duschpflege werdet Ihr diese bereits kennen.

SL- UND SLE-SULFATE

Eines können wir über Sodium Lauryl Sulfate (SLS) und Sodium Laureth Sulfate sicher sagen: sie trocknen die Haut aus. Über weitere gesundheitsgefährdende Aspekte forschen wir derzeit noch nach, denn es herrschen aktuell sehr kontroverse Informationen und Erfahrungswerte über diese Wirkstoffe vor.Wenn Euch dieses Thema interessiert, lass uns das bitte wissen! Gern verfassen wir auch einen extra Blog über SLS und SLES.
Ein Fazit können wir bereits ziehen: bei trockener Haut meiden!

 

Weitere Stoffen, die mit Vorsicht zu genießen sind, gliedern sich in die Gruppe der

PETROCHEMIKALIEN

Aus ökologischer Sicht muss man über die Gruppe der Petrochemikalien feststellen, dass sie aufgrund ihrer unnatürlichen Herstellung aus Erdgas und -öl grundsätzlich schlecht sind. Für die Kosmetik relevante Petrochemikalien sind:

PARAFFINE

Wirkung: Pflege trockener Haut, Erzeugen einer „weichen“ Schicht auf der Haut, nicht allergen
Verwendungsgrund: Cremes, Lippenpflege, Salben
Problem:
Seine Schädlichkeit ist abhängig von seiner Qualität. In ganz billiger Variante, wie leider von den meisten Mainstream-Produkten verwendet, ist es schädlich, weil unsauber hergestellt. Potenziell krebserrgend.
Haut wird abgedichtet und ihre eigene Regenration verhindert.
Vorkommen:
In reiner Form, wie bspw. in Kliniken verwendet und in dem Bewusstsein verwendet, dass die weiche, feuchte Haut nur ein kurzfristiger Schutz ist, nicht direkt schädlich.
Fazit:
Aus ökologischen Gründen und aufgrund mangelnder Qualitätsangaben in Produkten besser komplett vermeiden.
Gute Alternativen sind beispielsweise Argan- und viele andere reine Naturöle.
Kennzeichnung:
Vaseline oder Petrolatum, Petroleum

SILIKONE

Wirkung: Abdichtung, kurzfristiges Erzeugen einer „weichen“ Schicht auf Haut und Haar
Vorkommen: Cremes und Shampoos
Problem: Haut und Haar wird abgedichtet und ihre eigene Regenration verhindert
Aber:
nicht direkt schädlich, im Bewussten sein, dass unter dem Kokon der Silikonschicht Haut und Haar nicht atmen und  dadurch verhungern können
Fazit: Besser meiden und auf langfristige Pflege durch pflanzliche Öle setzen
Kennzeichnung: „-cone“ oder „-xane“, Dimethicone, Methicone, Polysiloxane, Cyclomethicone

 

Einer der am heißesten diskutierten Wirkstoffe ist wohl

ALUMINIUM

Unserer Meinung nach ist Aluminium einer jener Inhaltsstoffe, dem, wie eingangs erläutert, schlichtweg zu viele Bedenken zugrunde liegen, als dass wir ihn zur regelmäßigen Anwendung empfehlen würden. Dass der komplette Verzicht sehr schwierig ist, ist uns durchaus bewusst.
Wirkung: Antiperspirant (Hemmung des Schweißflusses)
Vorkommen: Deos!, Sonnencremes, vielen anderen Pflegebereichen und Lebensmittel
Problem: Verstopft Haut und verhindert Austritt von Giftstoffen, steht in Verbindung mit Krebs und Alzheimer
Aber:
bei bewusstem Umgang, wenn Schweißfluss bspw. in einem wichtigen Termin vermieden werden soll, kann auch ein Aludeo ungefährlich sein, wenn es bald wieder abgewaschen wird, damit die Haut wieder stoffwechseln kann!!
Gleiches gilt für die Verwendung aluhaltiger Sonnencremes
Fazit:
Im Allgemeinen vermeiden, wenn im Spezialfall nötig, bewusst verwenden und nach Gebrauch von der Haut abwaschen
Kennzeichnung: Aluminium

 

Ein letztes aufklärendes Wort möchte ich keinem speziellen Wirkstoff widmen, sondern einer Gruppe von Hautpflegeprodukten:

Anti-Aging-Wirkstoffe sind sehr intensive, starke Wirkstoffe, die viel „bewirken“; somit oft aktiver und damit auch unverträglicher, als andere.

Aber Entwarnung: nicht jede Rötung der Haut bedeutet gleich eine Allergie oder Erkrankung, sondern ist zunächst einmal ein Zeichen für Aktivität und dadurch ein gutes für die Wirksamkeit des Produkts.

Wenn man allerdings grundsätzlich empfindliche Haut hat, oder weiß, dass man eher allergisch reagiert, raten wir dazu, sich gut beraten zu lassen, um ein stimmiges Pflegeresultat zu erhalten.

Eine gute Pflege muss im Allgemeinen sehr individuell auf den jeweiligen Menschen angepasst werden, dazu habt ihr hiermit eine Landkarte im Pflegedschungel, Euren eigenen Menschenverstand… und nehmt für dieses komplexe Thema auch unbedingt fachmännische Beratung als kritischer Konsument in Anspruch!

Apropos kritischer Konsument, hier noch ein wichtiger Hinweis: Programme wie Toxfox, Kosmetikanalyse werden nicht automatisch aktualisiert und enthalten leider zumeist alte, falsche INCI-Listen!!

 

Lasst Euch trotz des Kopfzerbrechens den Spaß bei Eurer Pflege nicht verderben.
Wenn Eure Lieblingscreme einen bedenklichen Stoff enthält, benutzt sie eben bewusst.
Wenn Ihr Euch bei Eurem Date mit einem Antiperspirant sicher und somit wohler fühlt, wascht es im Anschluss einfach gründlich ab.
Schließlich zählt, wie eingangs erwähnt, das gute alte Sprichwort:

DOSIS FAZIT VENENUM. DIE MENGE MACHT DAS GIFT.

Zu allerletzt möchte ich Euch nochmal ins Bewusstsein rufen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt unser Wissen nach bestem GeWissen an Euch weitergeben. Dieses Wissen ist sehr neu und erweitert sich ständig. Die Kosmetikbranche erwacht in diesem Bezug erst aus ihrem Winterschlaf.

Bleibt also dran, informiert Euch weiter und bildet Eure eigene Meinung. Wir begleiten Euch dabei und stehen für Fragen oder einen weiterführenden Austausch gern zu Eurer Verfügung!

Cheers,

FX

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