Seit einiger Zeit führen wir in unserer Parfümerie die Produkte der Marke Bad Weather.
Was für ein ungewöhnlicher Name. Was steckt dahinter?
Die Herren-Pflegemarke wurde für den modernen Mann entwickelt, um den „harten Jahreszeiten“ standzuhalten. Pflegeprodukte, die unkompliziert und funktionell sind, genauso wie man einen Regenmantel anzieht, wenn es regnet. Hier liegt die komplette Herstellung der Pflegeprodukte noch in eigener Hand. Basis aller Hautpflegeprodukte sind pflanzliche Rohstoffe. Das Tolle ist, die Produkte sind auch noch biologisch zertifiziert. Einfache, effektive Pflege und absolut umweltfreundlich.
Wir wollten euch mehr Einblicke zu dieser besonderen Marke und dem Gründer geben. Was steckt hinter der Idee und was hinter dem Namen?
Deshalb waren wir umso glücklicher, dass Claudia die Möglichkeit hatte, ein spannendes Interview mit dem Markengründer Janis Kesa aus Lettland zu führen.
Claudia: Hallo, Jānis. Bitte stell dich unseren Lesern kurz vor.
Jānis: Hi, ich bin Jānis. Ein ganz normaler Typ, nur mit nicht so normalem Interesse an lokalen nördlichen Pflanzen und deren vielfältiger Verwendung in den verschiedensten Bereichen.
Claudia: Du bist der Gründer der Marke Bad Weather. Ich finde den Markennamen sehr ungewöhnlich, wie bist du darauf gekommen?
Jānis: Ja, das stimmt. Hier in Lettland herrscht regelmäßig schlechtes Wetter, daher auch die Idee zu dem außergewöhnlichen Markennamen. Das Brand wurde 2017 lanciert.
Claudia: Hast Du Dich denn immer schon mit Kosmetik beschäftigt?
Jānis schmunzelt: Nein, nicht wirklich! Viele meiner alten Freunde, die ich eine Zeit lang nicht getroffen habe, denken, ich mache Witze, wenn ich erzähle, dass ich eine Kosmetikfirma leite. Ursprünglich war bzw. bin ich Anwalt. Mittlerweile ist es allerdings mehr als 12 Jahre her, dass ich in diesem Bereich professionell tätig war. In der Zwischenzeit habe ich nicht nur Pflegeprodukte entwickelt, sondern auch viel erlebt. So habe ich z.B. ein paar Jahre lang die Welt mit dem Rucksack erkundet und einen Bio-Bauernhof betrieben. Den ich übrigens immer noch habe. Außerdem besitze ich eine Brauerei und bin gerade dabei, ein Geschäft mit handwerklichen Spirituosen zu eröffnen.
Claudia: Wow, ich bin echt begeistert. Ich sehe, du bist jemand, der gerne dazu lernt, Neues entdecken möchte und unglaublich kreativ ist, richtig?
Jānis: Ja, mit der Entwicklung meiner Kosmetikprodukte habe ich vor etwa 10 Jahren begonnen. Damals fing ich gerade an, als Forschungs- und Entwicklungsleiter bei DABBA Cosmetics zu arbeiten. Ich liebe diesen Job und bin dort bis heute hauptsächlich beratend tätig. Ich glaube, es ist meine natürliche Neugier und Fähigkeit, schnell zu lernen. Und meine Liebe und Leidenschaft zu natürlichen Inhaltsstoffen und der Natur im Allgemeinen, die mir hilft, so kreativ zu sein und neue Ideen zu entwickeln und vor allem umzusetzen. Da ich nicht akademisch in Biochemie ausgebildet bin, betrachte ich die Dinge oftmals aus einem anderen Blickwinkel. Ich möchte die Markenentwicklung nicht auf unkonventionelle Weise vorantreiben, sondern die Produkte so hervorheben und die Philosophie für jedermann leicht verständlich machen, ohne dabei den typischen Kosmetik-Pharmazie-Slang zu sprechen.
Claudia: Die Schönheitsindustrie ist lebhaft und verändert sich ständig. Hast du es jemals bereut, in dieser Branche tätig zu sein?
Jānis: Ich denke, dies ist genau der Grund, warum ich in dieser Branche bin: Deren Lebendigkeit und sich ständig verändernde Natur begeistert mich. Wir alle brauchen Herausforderungen und in diesem Bereich können wir uns darüber nicht beschweren. Das Einzige, was mich manchmal abschreckt und mich über die Kosmetikindustrie aufregt, ist die relativ einfache Möglichkeit, “der Party beizutreten” und die Regeln zu missbrauchen. Heute gibt es einige Produkte die qualitativ nicht gut sind, den Preis nicht wert sind und sich nach den neuesten Trends brandmarken und so verkaufen lassen. Aber das ist glaube ich in vielen Branchen ein Problem. Letztendlich müssen wir uns diese Beispiele ansehen und alles dafür tun, um die Branche transparenter, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu machen, um so das Beste für unsere Kunden zu tun.
Claudia lächelt: Ich habe gehört, du hast ein ganz besonders männliches Hobby, das Bier brauen. Du hast ja schon erwähnt Du besitzt sogar eine eigene Brauerei. Ist das deine zweite Leidenschaft?
Jānis lacht: Ich bin mir nicht sicher, ob dies besonders männlich ist, da es auf der ganzen Welt viele großartige Brauerinnen gibt. Hut ab für all die Damen im Braugeschäft! Jemand könnte sagen, dass Kosmetik ein besonders weibliches Geschäft ist, aber auch hier können Männer Kosmetikunternehmen auf derselben Ebene formulieren und leiten.
Claudia: Da hast du natürlich vollkommen Recht.
Jānis: Aber: Ja, ich braue und formuliere Getränke für meine eigene Brauerei. Viele Jahre war das wirklich nur mein Hobby, jetzt wurde es schließlich ein Job und ein Geschäft. Wie Du mittlerweile weißt, bin ich neugierig und an vielen Dingen interessiert. Ich habe viele Hobbies (Radfahren, Reisen, …) mit denen ich kein Geld verdienen könnte, bzw. mir das schwer vorstellen kann. Das ist das Schöne am Bier brauen, ich kann hier das Hobby voll ausleben, mich darüber unterhalten und gleichzeitig auch davon leben. In dieser Hinsicht der Kosmetik sehr ähnlich. Auch technisch hilft und gilt sogar das Wissen in der Kosmetikindustrie sehr gut bei der Formulierung neuer Getränke in meiner Brauerei!
Claudia: Erzähl doch mal, wo ist Dein Unternehmen ansässig?
Jānis: In Lettland. Im Norden des Landes haben wir einen Bio-Bauernhof, der die meisten Pflanzen produziert, die als Inhaltsstoffe für unsere Produkte verarbeitet werden. Dort wird der gesamte Produktionsprozess von der Farm bis zur Flasche durchgeführt. Dies sind rund 50 Hektar zertifiziertes Bio-Ackerland und wilde Gebiete mit einem landwirtschaftlichen Anwesen. Ein Ruhepol und eine Idylle abseits der Hektik der Stadt und der Menschen.
Claudia: Du hast erzählt, Bad Weather gibt es bereits seit 2017. Wie kam es denn zu der Idee, die Marke zu gründen?
Jānis: Damals hatte ich versucht, die Leute bei DABBA davon zu überzeugen, dass Männer ihre eigenen Pflegeprodukte brauchen, dass Unisex nicht jedermanns Sache ist. Die Idee wurde gut aufgenommen, lag aber nicht in deren allgemeinen Plan. Deshalb habe ich beschlossen, eine eigene Marke zu gründen und meine eigene Hautpflegeserie zu entwickeln.
Claudia: Wie wichtig ist Hautpflege für Dich als Mann?
Jānis: Da frägst Du den falschen Mann! Sicher spielt das eine größere Rolle in meinem Leben als für die meisten anderen Jungs. Ich neige dazu, es aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das erste ist das Offensichtliche – behandle deine Haut richtig und sie wird jünger aussehen. Viele Männer zögern etwas, Kosmetika zu verwenden. Weil sie diese als weiblich betrachten oder eine andere männliche Entschuldigung finden, um dies zu vermeiden. Hier geht es nicht nur um Hautpflege. Im Vergleich zu Frauen neigen wir dazu, uns ständig zu überarbeiten, zu wenig zu schlafen, nicht genug Sport zu treiben und ein paar Biere mehr zu trinken, als wir sollten. All dies hinterlässt Spuren, ob auf die Lebensqualität oder auf den Alterungsprozesse der Haut und des Körpers. Natürlich kann keine Kosmetik zaubern, aber es ist so einfach, wenn wir sie als einfache Routine betrachten und einbeziehen. So können wir nachhaltig unsere allgemeine Lebensqualität verbessern! Eine tägliche Pflegeroutine ist so easy, ein paar Minuten deiner täglichen Zeit. Es ist viel einfacher, als Nein zu zusätzlichen Arbeitsstunden zu sagen, Nein zu einem weiteren Bier mit Freunden spät in der Nacht oder Ja zu einem frühen Alarm, um eine Stunde Joggen zu gehen. Auch hier wird Hautpflege keinen guten Schlaf oder Joggen ersetzen, aber es geht darum, kleine Schritte in Richtung „Self-Love“ zu unternehmen.
Claudia: Gut gekontert. Was macht gute Kosmetik für Dich aus?
Jānis: Das ist einfach! Einfachheit und die organische Herkunft der Zutaten, dabei müssen diese nicht aus exotischen Ländern stammen, um gut zu sein.
Claudia: Was ist das Besondere an Produkten und Inhaltsstoffen von Bad Weather?
Jānis: Abgesehen von dem Ansatz “Ein einziges Produkt kann alles” sind wir immer stolz auf unsere “Farm to Bottle-” Philosophie und die Einfachheit unserer wirklich leistungsstarken Formeln. Wie ich vorher erzählt habe, produzieren wir auf einer eigenen Biofarm unsere Inhaltsstoffe, die wir direkt vor Ort auch verarbeiten. Natürlich kann ich stundenlang über die lokalen nordeuropäischen Pflanzen und ihre Eigenschaften sprechen. Ich denke, das was uns anders macht, ist, dass wir auf den ganzen „Marketing-Bullshit“ vieler anderer Unternehmen verzichten. Wir bauen unser Sortiment ehrlich und authentisch für Männer auf.
Claudia: Uns fällt immer wieder auf, dass die Kunden besser informiert sind und es vielen wichtig ist, womit genau sie ihre Haut pflegen. Ist Dir dieser Wandel am Schönheitsmarkt auch aufgefallen, gerade in Bezug auf die Inhaltsstoffe und der Philosophie der Marke?
Jānis: Ja sicher! Die Menschen sind in der Tat viel besser informiert und nehmen neue Trends und Ideen schneller auf. Gerade durch das Internet und Social Media erfährt man tagtäglich Trends und News. In den meisten Fällen ist es gut, aber manchmal kann man sehen, dass Informationen verzerrt werden, indem man sie von einer Quelle zur nächsten weitergibt. Daher ist es immer richtig, wenn einem dieser Ansatz wirklich wichtig ist, auch selbst zu recherchieren.
Claudia: Ich mag Deine Gedankenansätze und Ideen sehr, aber warum dann ein Brand ausschließlich für den Mann?
Jānis: Erstens kenne ich nicht viele Männer, die Hautpflege für Frauen verwenden. Der Unisex-Anspruch funktioniert in der Kategorie Hygiene einwandfrei. Aber Hautpflege ist eine intime Sache, die viele Menschen lieber für sich genießen möchten, als sie zu teilen. Abgesehen davon, dass Männer eine etwas andere Haut haben als Frauen. Verzeih mir die Verallgemeinerung. Wir brauchen z.B. nicht so viel Feuchtigkeit, dafür mehr Regulation der Talgproduktion. Auch die Vorlieben für Duft und das Hautgefühl spielen eine andere Rolle und natürlich die Kommunikation – wir kaufen keine Unisex-Creme, die von einer Dame beworben wird, die durch eine Wiese rennt. Mann spricht Mann an!
Claudia: Siehst du die Marke Bad Weather als reine Gesichtspflege-Marke, da es bisher nur Pflege für die Gesichtshaut gibt?
Jānis: Nein. Uns ist wichtig: Die Produkte sollen so einfach wie möglich anzuwenden und unkompliziert sein. Hautpflege war damals eine Lücke, die wir mit der Entwicklung der Marke und deren Produkte schließen wollten und konnten. Deshalb lag auch der Fokus vorrangig auf Pflegeprodukten für das Gesicht.
Claudia: Worauf können sich unsere Leser freuen?
Jānis grinst: Auf bessere Haut! 🙂 und in Bezug auf neue Produkte – wir haben einige Produkte für die Hygiene in der Entwicklung. Also bleibt uns treu und besucht immer wieder mal eure Lieblingsparfümerie F.X. Miller.
Claudia schmunzelt: Jānis, eine Frage habe ich noch: Was wünscht Du Dir noch für Deine Marke?
Jānis: Fans und Kunden, die sagen, dass Bad Weather ihr Leben zum Besseren verändert hat!
Claudia: Wow, Jānis – Du bist wirklich ein super interessanter Typ und ich könnte stundenlang mit Dir weiter quatschen. Vielen lieben Dank, dass Du uns in deine Bad Weather-Welt entführt hast, Dir die Zeit dafür genommen hast und vor allem für Deine absolut authentischen Antworten!
Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, diese wirklich coole Marke für moderne Männer zu entdecken und auszuprobieren, schaut in unseren Onlineshop: shop.fxmiller.de rein.
Sobald es wieder geht, ist es noch schöner, ihr kommt persönlich vorbei und entdeckt das Bad Weather Sortiment direkt vor Ort. Ihr könnt uns auch jederzeit anrufen oder eine Nachricht schicken, wir sind immer für euch da!